Allgemeine Grundlegung - Rahmenplan Grundschule RLP

RAHMENPLAN GRUNDSCHULE

Allgemeine Grundlegung

Weiterentwicklung der Grundschule

Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern,

 

der Rahmenplan Grundschule ist aus einem landesweiten Projekt, das die innere Weiterentwicklung der Grundschule zum Ziele hatte, hervorgegangen. Bei Schulleiterkonferenzen, mit Hilfe der Homepage Grundschule (www.grund- schule.bildung-rp.de) und bei zahlreichen Fortbildungsveranstaltungen ist – zuerst im Bereich Mathematik, später im Bereich Fremdsprache und Deutsch – mit allen Grundschulen eine landesweite Diskussion über die Qualität des Unterrichts und seine Optimierung geführt worden. Pilotschulen haben Beispiele „guten Unterrichts“ erarbeitet und vorgestellt, die allen Schulen zugänglich gemacht worden sind. Alle Schulen waren somit nicht nur über die inhalt- lichen Fragen informiert. Durch die Homepage Grundschule bestand auch erstmals die Möglichkeit, sich interaktiv an dem Entwicklungsprozess zu beteiligen.

 

Im Jahr 2002 lagen zunächst die allgemeine Grundlegung und der Teilrahmenplan Mathematik vor. Die Evaluierung wurde durch Vertreterinnen und Vertreter der Fachdidaktik und der Fachwissenschaft begleitet.

 

In den darauffolgenden Jahren wurde der Rahmenplan um alle Teilrahmenpläne der Fächer und Lernbereiche der Grundschule ergänzt. Abschließend erhielt der Teilrahmenplan Mathematik durch eine Anpassung an die KMK- Bildungsstandards für Mathematik aus dem Jahr 2004 seine jetzt vorliegende Form.

 

Der Rahmenplan ist damit auf dem aktuellen fachdidaktischen und fachwissenschaftlichen Stand. Er sorgt für Klarheit bezüglich der wesentlichen Ziele grundschulgemäßen Lernens und enthält verbindliche Vorgaben. Leistungsprofile beschreiben, welche Lernleistungen Kindern am Ende ihrer Grundschulzeit nach Maßgabe ihrer Leistungsfähigkeit zugetraut werden.

 

Der Rahmenplan Grundschule wird dann richtig verstanden, wenn guter Unterricht durch individuelle Förderung und differenzierende Lernangebote bei Grundschulkindern ihre freudige Neugier, ihr Interesse, ihre Lern- motivation und damit ihre Leistungsbereitschaft weckt und erhält.

 

Mein herzlicher Dank gilt allen, die an der Erarbeitung der Teilrahmenpläne mitgewirkt haben.

 

 

 

 

 

 

Vera Reiß

Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur

Mainz, im Dezember 2014

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum:

 

Herausgegeben vom

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Mittlere Bleiche 61

55116 Mainz

 

Weitere Informationen zum Rahmenplan Grundschule: www.grundschule.bildung-rp.de

 

Redaktion:

Waltraud Bank (verantwortlich) Erscheinungstermin: Dezember 2014

 

Autorinnen und Autoren: letzte Seite

 

Herstellung: TypoWolf Mainz Schulstraße 24

55124 Mainz www.typowolf.com

 

 

 

 

INHALT

 

 

Vorwort……………………………………………………………. 3

Inhaltsverzeichnis…………………………………………………. 5

  1. Grundlagen……………………………………………………… 6
  2. Die Grundschule – Ort grundlegender Erfahrungen………………….. 8
  3. Teilrahmenpläne……………………………………………… 18

 

1.    GRUNDLAGEN

 

 

1.1 Aufbau und Merkmale des Rahmenplanes

 

Beim Lesen wird man in vielen Punkten auf Kontinuität mit den früheren Leitlinien und Lehrplänen stoßen. In einigen Bereichen weist der Rahmenplan dagegen deutliche Veränderungen auf.

 

1.1.1  Konzept des Rahmenplanes

 

  • Der Rahmenplan besteht aus einem Grundsatzteil (Die Grundschule – Ort grundlegender Erfahrungen) und den Teilrahmenplänen für die Fächer und Lernbereiche. Sie beschreiben einerseits die Leitideen grundschulgemäßen Lehrens und Erziehens („ermutigende Pädagogik“) und andererseits die tragenden Grundlagen der einzelnen Fächer und

 

  • Der Rahmenplan ist im Sinne des Wortes tatsächlich als „Rahmen“ zu

Dieser Rahmen aus Grundlegender Bildung und den Vorgaben zu den Lernbereichen muss von der ein- zelnen Schule, vor dem Hintergrund ihrer konkreten Schülerinnen und Schüler, durch angemessene Un- terrichtsplanung und Unterrichtsgestaltung ausgefüllt werden. Damit erweitert sich der Gestaltungs- spielraum der Einzelschule erheblich.

 

  • Die Ziele der Unterrichtsarbeit werden in „Leistungsprofilen“ dargestellt. Sie formulieren Anforderungen an das Lehren der Lehrkräfte wie auch an das Lernen der Kinder. Damit werden zum einen Qualitätsstan- dards für die Arbeit der Grundschule beschrieben. Zum anderen wird die Basis der nachfolgenden Arbeit der Orientierungsstufe deutlich

 

  • Im inhaltlichen Bereich erfolgt eine Konzentration auf anschlussfähiges und anwendungsfähiges Wissen. Der Erwerb anschlussfähigen Wissens, als ein gut organisiertes, lebenspraktisch vernetztes System von flexibel einsetzbaren Fähigkeiten und Fertigkeiten, ist nach wie vor eine der wichtigsten Aufgaben der So werden Qualifikationen wie anwendungsfähiges Wissen, Lernkompetenz, soziale Kompetenzen und Wertorientierungen besonders herausgestellt.

 

1.1.2  Entwicklung einer veränderten Lehr- und Lernkultur

 

  • Der Rahmenplan geht von den vielfältigen Erfahrungen der Kinder aus. Er stellt die Lösung bedeutsamer Fragen in den Mittelpunkt. Dabei wird das Entdecken und Beziehungsstiften des einzelnen Kindes gezielt herausgefordert und gemeinsames Lernen ermöglicht. Ziel des Grundschulunterrichts ist es, Neugier und Lernfreude zu erhalten und Weiterlernen anzuregen, damit Wissens- und Kompetenzerweiterung ermög- licht Dies stärkt die Fähigkeit der Kinder, sich auf eine sich ändernde Welt einstellen zu können.

 

  • Erstmals werden Kriterien für das Lehren wie auch für das Lernen Anhand dieser Qualitätsindika- toren können sowohl die Güte des Unterrichts wie auch Lernfortschritte von Kindern bestimmt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1.1.3  Schul- und Unterrichtsentwicklung

 

  • Jede Grundschule entscheidet vor dem Hintergrund der Lernvoraussetzungen ihrer Schülerinnen und Schüler und den Vorgaben des Rahmenplanes über ihre Unterrichtsplanung. Sie bahnt durch spiralför- migen Aufbau des Unterrichts die Vorstellung anschluss- und anwendungsfähigen Wissens Zugleich evaluiert sie ihre Arbeit. Damit übernimmt die Einzelschule ein hohes Maß an Verantwortung für die Ergebnisse ihrer Erziehungs- und Unterrichtsarbeit.

 

  • In einer zunehmend selbstständiger entscheidenden Schule verändern sich die Anforderungen an Lehre- rinnen und Lehrer. Über die reine Fachlichkeit und ihre Expertenschaft für das Lehren und Lernen hinaus müssen sie auch eine demokratische Schulkultur gestalten und die Qualitätsentwicklung der eigenen Schule aktiv

 

1.1.4  Der Rahmenplan im Verbund mit der internen und externen Evaluation und der Homepage Grundschule

 

Der Rahmenplan, die interne und externe Evaluation und die Homepage Grundschule stehen in einem engen, inneren Zusammenhang.

Die Homepage (www.grundschule.bildung-rp.de) liefert praktische und theoretische Hinweise zur Umset- zung des Rahmenplanes. Sie erläutert die Intentionen und unterstützt die Umsetzung.

 

Die externe Evaluation, z. B. durch die Teilnahme an den Vergleichsarbeiten VERA 3 in Deutsch und Ma- thematik, gibt jeder Lehrkraft und jeder Schule Aufschluss über die Leistungsfähigkeit ihrer Schülerin- nen und Schüler. Dies erfolgt sowohl über die vor dem Hintergrund der Bildungsstandards Deutsch und Mathematik ermittelten Landesergebnisse als auch über die Anforderungen des Rahmenplanes. Für die interne Evaluation jeder Grundschule bietet der Rahmenplan auch in den anderen Fächern und Lernberei- chen eine aussagekräftige Grundlage.

 

1.1.5  Zur Arbeit mit dem Rahmenplan

 

Der Rahmenplan enthält zwei Textebenen. Die eine Ebene ist die Grundlegung, die andere die Ausführun- gen zu den Fachbereichen. Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer ist es, alle unterrichtlichen Entscheidun- gen sowohl mit Blick auf den speziellen Auftrag der Grundschule (Grundlegende Bildung) als auch unter lernbereichsspezifischen Aspekten zu treffen. Bildungsprozesse sind nicht mechanisch planbar. Deshalb ist es wichtig, dass man sich im Kreis der Kolleginnen und Kollegen gemeinsam die Zusammenhänge, die zwischen den Einzelteilen des Rahmenplanes bestehen, klar macht und diskutiert, um sie als Grundlage für das Erstellen gemeinsamer Arbeitspläne zu nutzen und damit die Arbeit zu optimieren.

 

1.2  Verbindlichkeit

 

Der Rahmenplan geht von einem erweiterten Bildungsbegriff aus, er formuliert Ziele für alle Bereiche des Lehrens und Lernens. Die Verbindlichkeit erstreckt sich nicht allein auf die Ziele, auch die Lernprozesse und die Rahmenbedingungen, unter denen Lernen und Erziehen stattfinden, sind als Ganzes verbindlich.

 

 

2.                  DIE GRUNDSCHULE

ORT GRUNDLEGENDER ERFAHRUNGEN

 

 

2.1  Grundlegende Bildung heute

 

Die gesamte Arbeit der Grundschule steht unter dem Auftrag, jedem einzelnen Kind grundlegende Bildung im Sinne des § 1 Schulgesetzes zu ermöglichen.

 

Dies bedeutet zum einen, die konkrete Lebenswirklichkeit des Kindes, seine Wahrnehmungen, Reflexionen und Handlungsmöglichkeiten zum Ausgangspunkt des Bildungsprozesses zu machen. Zum anderen geht es darum, Chancen für die Teilhabe am kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Leben unserer Gesell- schaft zu eröffnen.

 

Sowohl die Zukunft des Einzelnen als auch die gesellschaftliche Entwicklung hängen davon ab, ob es in der Schule gelingt, heute das Wissen zu erschließen und zu vermitteln, das morgen gebraucht wird.

 

Grundlegende Bildung ist deshalb gegenwarts- und zukunftsorientiert. Sie zielt auf die Auseinanderset- zung mit unausweichlichen zentralen Fragen der menschlichen Gemeinschaft, denen Kinder in konkreten Handlungs- und Erfahrungsbezügen begegnen.

 

Die Grundschule vermittelt dazu Haltungen und Einstellungen

  • Multiperspektivisches Denken
  • Sozial verantwortliches Handeln
  • Toleranz, Fairness, Gerechtigkeitsgefühl
  • Gestaltungswille und Gestaltungsvermögen und hat als Schwerpunkte schulischen Lernens
■  Sprachliches Handeln

(Sichern der Hör-, Sprech-, Lese- und Schreibfähigkeit, kommunikative Kompetenz und Lesekompetenz „rea- ding literacy“, Sprachbewusstheit, insbesondere im Zeitalter der digitalen Kommunikationstechniken, Ent- decken der europäischen Sprachenvielfalt („Lernen für Europa”), Sprache als „Werkzeug” und „Waffe” (etwa im Bereich „Gewaltprävention” oder „Steuerung des Konsumverhaltens”, …)) Gewinnen von Erfahrungen mit Natur (Ermöglichen von Primärerfahrungen, Vorbereiten ökologisch verantwortbaren Handelns, Ver- ständnis für das Prinzip der Nachhaltigkeit beim Nutzen von Ressourcen)

Arbeit und Technik (Gestaltung von Arbeitsabläufen, Verstehen einfacher Maschinen, die auf der An- wendung der Mechanik beruhen, Energie-gewinnung, -übertragung und -nutzung, …)

Gesellschaft (Kind sein, Erwachsenwerden, Geschlechterrollen, neue Berufsrollen, Arbeitsteiligkeit, Kennenlernen und Einüben demokratischer Formen von Entscheidungsfindung, Zusammenleben und Arbeiten mit Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen, Ethnien und Nationalitäten, …)

Raum (Lebensräume, außerschulische Erfahrungen mit Mobilität, europäische Regionen, …)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeit (Tages- und Jahresrhythmen, Entwicklungsprozesse in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Ver- änderungen und Kontinuen, …)

Körper und Gesundheit (Bewegung, Sport, Spiel, Körperbewusstsein, Hygiene, Anregungen zum Freizeitverhalten, Ernährung,… )

 

■  Mathematisches Handeln

(Erfassen und Strukturieren von Zahl und Raum, Vorstellungsvermögen, Problemlösen, Rechenopera- tionen,……… )

 

■  Ästhetische Erfahrungen

(Erfahrungen mit der eigenen Kreativität gewinnen, mit Musik, Kunst, Kultur, Heranführen an die in der Gemeinde und in der Region bestehende Gegenwartskultur,………………. )

 

■  Religiöse sowie ethischnormative Erfahrungen

Kennenlernen und reflektieren (Christliche Werteerziehung, Werte in einer pluralen Gesellschaft, religi- öse und religionskundliche Fragen, Philosophieren mit Kindern,………… )

 

Die Arbeit in den aufgezeigten Handlungsfeldern dient der allseitigen, ganzheitlichen Entwicklung von Kindern im personalen, sozialen, methodischen und fachlichen Bereich.

 

Erzieherische Aspekte

Die Grundschule stärkt von Anfang an die Person des Kindes, baut eine positive Arbeitshaltung auf, zeigt Möglichkeiten auf, eigene Lernwege zu erfahren („das Lernen lernen”), schafft günstige Lern- und Arbeits- bedingungen, entwickelt die Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und ermög- licht eine „Kultur des Umgangs miteinander“, die von Respekt, Toleranz, Verständnis, Höflichkeit und Ver- lässlichkeit geprägt ist.

 

Schule und Unterricht stellen nur einen, wenn auch wichtigen, Bereich des individuell und situativ bedingten Verlaufs eines Bildungsprozesses dar. Schule und Unterricht garantieren – im Gegensatz zu anderen Bildungsfaktoren – ziel- und ergebnisorientiertes pädagogisches Handeln, das auch das Kriterium der Über- prüfbarkeit erfüllen muss (Evaluation). Im Mittelpunkt der schulischen Arbeit steht die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen, die sich aus dem dargestellten Bildungsbegriff ergeben.

 

 

 

2.2  Ziele anschlussfähigen Lernens – Wissens- und Kompetenzentwicklung

 

Die Grundschule vermittelt

 

anschluss- und anwendungsfähiges Wissen
  • Anschlussfähiges Wissen ermöglicht vertikalen Lerntransfer: Es ist für das spätere schulische und außer- schulische Lernen bedeutsam und wird so zur Basis lebensbegleitenden
  • Anwendungsfähiges Wissen ermöglicht einen horizontalen Lerntransfer: Es lässt sich auf andere Sach- verhalte und Erfahrungsfelder übertragen.

 

den Erwerb von Kompetenzen Lernkompetenzen
  • Der Erwerb von Lernkompetenzen wird begünstigt durch Lerntransfer und gefördert durch zur Selbst-

ständigkeit angeleitetes Lernen. Dazu zählt auch die Reflexion über das eigene Problemlöseverhalten und das Erkennen erfolgreicher Lernstrategien und -techniken.

 

Methodisch-instrumentelle Schlüsselkompetenzen
  • Muttersprachliche Kompetenz, fremdsprachliche Kompetenz, mathematische Kompetenz, naturwis- senschaftlichtechnische Kompetenz und Medienkompetenz erlauben vielfältige, flexible, variable, hoch automatisierte Nutzungsmöglichkeiten in unterschiedlichen

 

Soziale Kompetenzen
  • Reflektierte soziale Erfahrungen führen zu sozialem Verstehen, sozialer
  • Geschicklichkeit, sozialer Verantwortung und Konfliktlösungskompetenz.

 

Entwicklung von Werteorientierung
  • Soziale Regeln, moralische, demokratische und persönliche Werte lernen Kinder in einer lebendigen Klassen- und Schulkultur kennen und bewerten (Erleben von Wertegemeinschaft, „Klassengeist“, Leh- rervorbild, Gemeinschaftserfahrungen, …) Sie werden zu Leitlinien eigenen

 

 

2.3  Lern- und Leistungskultur

 

Das Ziel einer grundlegenden Bildung und einer allseitigen Kompetenzentwicklung jeden Kindes erfordert den Auf- und Ausbau einer Kultur des Lernens und Leistens, die alle in der Schule handelnden Personen einschließt. Nur in einer „Lernenden Schule“ ist das Fördern einer aktiv/konstrukti- ven Lernhaltung möglich. So erfahren die Kinder das Lernen als Zuwachs im Vermögen, Probleme zu lösen, schwierige Situationen zu meistern und wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.

 

Angeregt durch das Beispiel der Lehrenden und gestützt durch deren kompetente Begleitung lernen Kinder in einem positiven Schulklima

  • Lernmotivation aufzubauen, Lernwiderstände und -hemmnisse zu erkennen und zu überwinden,
  • Lerntechniken kennen und anzuwenden,
  • das Gelernte in neuen Zusammenhängen zu erproben,
  • das Gelernte systematisch und schrittweise zu erweitern,
  • den Lernprozess und die Lernergebnisse zu

 

 

 

Sie lernen auch,

  • das Gelernte kritisch zu überprüfen,
  • den Lernprozess zu reflektieren,
  • mit Rückmeldungen über erbrachte Lern- und Leistungsstände konstruktiv
  • umzugehen,
  • sich selbst über ihren Lernstand zu

 

Darüber hinaus erfahren sie, dass Lernen keineswegs nur eine Einzelleistung darstellt, sondern intensive Gruppenerfahrung ermöglicht, Teamarbeit zulässt und erfordert und so zu einer erlebbaren Bereicherung an Handlungsmöglichkeiten und Welterfahrung führt.

 

Für den Aufbau von Lern- und Leistungskultur ist die Weiterentwicklung des Diskurses in der Schule über Lernen und Leistung unabdingbar. Hierzu gehört insbesondere, den Unterschied zwischen Lernsituationen und Prüfungssituationen immer wieder deutlich zu machen.

 

Zum Gelingen von Lernprozessen ist ein bewertungs- und angstfreier Raum erforderlich, in dem der Irrtum und der Fehler als selbstverständliche Elemente der Auseinandersetzung mit Lerngegenständen verstanden werden und gewonnene Erkenntnisse daraus weiteres Lernen ermöglichen. Prüfungssituationen hingegen zielen auf das Feststellen erbrachter Lernleistungen. Hier ist das Feststellen von Lernerfolg und Lernmiss- erfolg in gleichem Maße erforderlich wie gezielte Beratung und Förderung.

 

Verantwortliches pädagogisches Handeln schließt das bloße Registrieren von Leistungserfolgen und

-misserfolgen aus. Fachliche Analyse und lernpsychologisch sowie fachdidaktisch fundierte Beobachtung sind notwendige Voraussetzungen zu einer „Prozessbegleitung schulischen Lernens“, die den Lernweg je- des einzelnen Kindes im Auge behält, differenzierende und individualisierende Förderangebote entwickelt und so jedem Kind durch positive Bestätigung und Anforderung „Lernen am Erfolg“ und damit „Lust am Lernen“ ermöglicht.

 

2.4  Selbstverantwortete Schul- und Unterrichtsentwicklung

 

Der Aufbau einer Lern- und Leistungskultur steht in engem Zusammenhang mit einer kontinuierlichen Schul- entwicklung, die unter Beteiligung von Schulleitung, Kollegium, Schülerschaft, Eltern und Schulpersonal dazu führt, Ziele und Anforderungen wie auch die Arbeits- und Lernbedingungen einer Schule bei der Arbeit an der schulischen Qualitätsentwicklung zu optimieren. Ausgangspunkt ist die Beschreibung des „IST-Standes“ einer Schule, ihrer Stärken und Schwächen. Sie benötigt eine Zielperspektive („So soll unsere Schule sein!“), also ein Leitbild, und sie benötigt vereinbarte, überprüfbare Entwicklungsschritte in den einzelnen Arbeits- feldern – wie etwa der Unterrichtsentwicklung als einem zentralen Aspekt jeder schulischen Weiterent- wicklung (siehe 2.6 Anforderungen an Lehrerinnen und Lehrer). Die einzelne Schule steuert und evaluiert im Rahmen verbindlicher rechtlicher Vorgaben ihren Entwicklungsprozess selbst (z. B. durch Einrichtung von „Steuergruppen“), greift auf die erreichbaren Ressourcen zurück (Lehrerfortbildung und -beratung, außerschulische Partner in der Region, Schulauf-sicht) und erfährt so einen Zugewinn an demokratisch gestalteter, transparenter, evaluierbarer, verlässlicher Schul- und Unterrichtsqualität.

 

 

 

2.5  Leitlinien für die Ausgestaltung der Grundschule als Lebens- und Lernstätte

 

Die Grundschule ist eine Schule für alle Kinder. Sie orientiert ihre pädagogische Arbeit an den individuellen Lernmöglichkeiten und Fähigkeiten des Kindes.

 

Die Grundschule ist dann kindgerecht, wenn es ihr gelingt, ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag in einer Schule zu verwirklichen, die

  • von einer Atmosphäre der Achtung, der Anerkennung und des Vertrauens geprägt ist,
  • Geborgenheit und Selbstsicherheit vermittelt,
  • eine ganzheitliche Förderung des Kindes ermöglicht und Schule als Einheit von Lebens- und Lernstätte erfahren lässt.

 

2.5.1  Grundschule als Lebensstätte

 

Die Grundschule ist für das Kind Erfahrungs- und Lebensraum, in dem Werte, Normen, Haltungen und Ein- stellungen vermittelt werden, die ihm Orientierung und Hilfe für eigenverantwortliches und selbstständiges Handeln ermöglichen. Die rheinland-pfälzische Landesverfassung ist die Grundlage für die Vermittlung von Werten wie Menschenwürde, Freiheit, Toleranz, Solidarität und Nächstenliebe und legt den Grundstein für ein Leben in einer demokratischen Gesellschaft. Die Vermittlung dieser Werte befähigt zur Aufgeschlos- senheit und Toleranz gegenüber Menschen aus anderen Kulturen, anderen Sprachräumen, unterschied- licher Religionen und unterschiedlicher sozialer Herkunft. Die Grundschule ermöglicht und gestaltet das gemeinsame Leben und Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung.

 

In einer vertrauensvollen und aufgeschlossenen Schul- und Klassenatmosphäre, die geprägt ist von Wert- schätzung und Anerkennung, haben die Kinder die Möglichkeit, ihre sozialen Erfahrungen einzubringen und eine positive Lebenseinstellung aufzubauen. Sie entwickeln ein Selbstwertgefühl und lernen, die eigene Per- son und andere Personen anzunehmen. Dabei lernen sie das eigene Können einzuschätzen und sich selbst zu akzeptieren. Im Zusammenleben in der Gemeinschaft begegnen sie anderen offen und wertschätzend und entwickeln Empathie. In Konfliktsituationen suchen sie gemeinsam und gewaltfrei nach Lösungen. Sie lernen ihre eigenen Meinungen und Standpunkte, gegebenenfalls auch gegen Widerstände, angemessen zu vertreten und lernen Grundprinzipien des demokratischen Miteinanders.

 

Um das Zusammenleben in der Schul- und Klassengemeinschaft zu gestalten, sind Regeln erforderlich, die möglichst gemeinsam erarbeitet werden, um sie einsichtig zu machen und einhalten zu können. Regeln und Rituale tragen dazu bei, ein Klima des konstruktiven Miteinanders zu entwickeln, das allen Orientierung und Verhaltenssicherheit bietet. Das Einüben demokratischer Verhaltensweisen und die Übernahme von Aufgaben und Verantwortung in der Klassengemeinschaft tragen zum bewussten Hineinwachsen in die Gesellschaft bei. Im Rahmen der vollen Halbtagsgrundschule und der Ganztagsschule werden die Erfah- rungsräume wie beispielsweise der Klassenraum, der Schulhof, die Pausen- und Sportflächen bedeutsam und sollten gezielt in die Erziehung zu sozialem Handeln einbezogen werden.

 

Durch eine ansprechende, kindgemäße und strukturierte Gestaltung des Klassenraums kann eine an- regende Atmosphäre geschaffen und gemeinsames und selbstständiges Lernen gefördert werden. Lese- und Schreibecke, Computerarbeitsplatz, Bau- und Spielecke, Experimentierecke und Regale für Lern- und Arbeitsmittel können dazu beitragen.

 

Die Grundschule als Lebensstätte des Kindes wird getragen durch gemeinsames Planen und Gestalten von Vorhaben wie zum Beispiel Feste und Feiern der Klasse und der Schule, Einrichten von Arbeitsgemeinschaf-

 

 

 

ten, Ausgestaltung des Schulhauses und Schulhofes, Planen und Gestalten von Ausstellungen sowie von Theater- und Musikaufführungen, das Durchführen von Wettkämpfen, die Teilnahme an Wettbewerben und den Aufbau von Beziehungen zu anderen Schulen und Kindertagesstätten.

 

Das Klassen- und Schulleben wird maßgeblich vom Umgang der beteiligten Erwachsenen, auch der Erwach- senen untereinander, vom Umgang mit den Schülerinnen und Schülern und auch der Kinder miteinander geprägt. Wertschätzung, Freundlichkeit, Humor, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Geduld und Konse- quenz gestalten das Schulleben entscheidend mit. Dies gelingt, wenn der Schultag eine klare Struktur und eine kindgerechte Rhythmisierung hat, die Orientierung und Sicherheit vermitteln.

 

Je mehr die Kinder an der Planung von Unterricht und Projekten beteiligt sind, desto besser können sie sich als maßgebliche Gestalter ihres Lernens erfahren.

 

2.5.2  Grundschule als Lernstätte

 

Lernen ist ein individueller Prozess, den auch die Schule anregt, den sie unterstützt, begleitet und fördert. Dabei knüpft die Grundschule an die Erfahrungen in der Familie und der Kindertagesstätte an. Sie erweitert diese Erfahrungen und schafft neue, vielfältige Situationen für gemeinsames Erleben und Lernen. Positive Lernerfahrungen bestärken die Schülerinnen und Schüler in ihrer Motivation und Anstrengungsbereitschaft. Neugier und Wissbegierde sollen geweckt und erhalten bleiben. Jede Schülerin, jeder Schüler wird umfas- send bei der Entfaltung ihrer/seiner Interessen, Begabungen und Talente gefördert.

 

Schulisches Lernen hat zum Ziel, Schülerinnen und Schülern die Entwicklung grundlegender fachlicher und überfachlicher Kompetenzen zu ermöglichen. Durch kindgerechte, fordernde und alltagsnahe Aufgaben- stellungen in schulischen und außerschulischen Kontexten wird der Lernwille der Schülerinnen und Schü- ler herausgefordert. Um diese Lernprozesse zu gestalten, ist die Erfassung der Lernausgangslage der Kinder Voraussetzung.

 

Alle Schülerinnen und Schüler werden von der Lehrkraft durch individuelle Lernangebote in ihrer Kompe- tenzentwicklung unterstützt. Dies setzt eine Lernumgebung voraus, in der die Kinder ihre individuellen Ziele erkennen können und dabei vielfältige Unterstützungs- und Beratungsangebote erhalten. In Lerngesprächen verbalisieren die Schülerinnen und Schüler ihre Selbsteinschätzungen und reflektieren ihre Lernprozesse.

 

Schulisches Lernen geschieht sowohl zielgerichtet, individuell als auch in der Gruppe. Kooperative Lernsitu- ationen, wie Partner- und Gruppenarbeiten, ermöglichen es, zu gemeinsamen Ergebnissen zu kommen und einzelne Beiträge wertzuschätzen.

 

Das eigenständige Lernen in kooperativen Lernsituationen setzt voraus, dass die Schülerinnen und Schü- ler mit den Lerngegenständen vertraut gemacht werden und Gelegenheit zum Einüben von Strategien erhalten. Bei der Anwendung von notwendigen Strategien erfahren sie Unterstützung durch die Lehrkraft.

 

Fehler und Umwege bei Lösungsversuchen sind wichtige Schritte im Lernprozess des Kindes. Eine entspre- chende fachliche Fehleranalyse legt die Grundlage für individuelle Fördermaßnahmen.

 

Sprachliche Bildung ist ein durchgängiges Prinzip und eine übergreifende Aufgabe aller Fächer und Lernbe- reiche der Grundschule. Sprachliche Kompetenzen werden in jedem Fach und Lernbereich systematisch aufgebaut. Allen Schülerinnen und Schülern werden, je nach Entwicklungsstand, sprachliche Mittel und Strategien zur Verfügung gestellt, damit sie erfolgreich am Unterricht teilnehmen können, verbunden mit

 

 

 

dem Ziel, einen möglichst hohen Sprachanteil der Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Jede Lehrkraft führt die Schülerinnen und Schüler an die besondere Struktur von Bildungs- und Fachsprache heran. Nur wenn sich alle Fächer an der sprachlichen Entwicklung des Kindes beteiligen, ist eine erfolgreiche sprach- liche Bildung in der Grundschule zu erwarten.

 

2.6  Anforderungen an Lehrerinnen und Lehrer

 

Erziehungs- und Unterrichtsarbeit

Die Aufgabe von Lehrerinnen und Lehrern ist es, die Schülerinnen und Schüler im gesamten schulischen Erziehungs- und Bildungsprozess zu begleiten und zu unterstützen.

 

Ihre Professionalität erweist sich in den Bereichen

  • Umgang mit Kindern
  • lerntheoretische Grundlagen
  • fachliche und fachdidaktische Grundlagen
  • Sprachkompetenz
  • zukunftsfähige Lernstrategien
  • Diagnose und Optimierung von kindlichen Lernprozessen
  • Diagnose und Behebung von individuellen Lernschwierigkeiten und -problemen
  • Methodenvielfalt
  • Umgang mit konventionellen und digitalen Medien
  • Klassenführung
  • Selbstreflexion
  • Fortbildung
  • kontinuierliche Zusammenarbeit mit Eltern

 

Lerninhalte und Lernprozesse werden von ihnen beurteilt unter den Gesichtspunkten

  • gegenwärtige und zukünftige Relevanz
  • vertikaler und horizontaler Lerntransfer
  • außerschulische Informations- und Bildungseinflüsse
  • Leistungsanforderungen und Belastungen

 

Schulentwicklung

Über Fachlichkeit und Expertise im Bereich Erziehung und Unterricht hinaus arbeiten Lehrerinnen und Leh- rer an der Weiterentwicklung der Qualität ihrer Schule („Lernende Schule“).

 

Dazu gehören

  • Kenntnisse der systemischen Schulentwicklung
  • Mitwirkung an Entwicklungsprozessen (z.B. Schulprofilentwicklung)
  • Kooperationsfähigkeit mit Eltern
  • Arbeit in Schulgremien und mit Elternvertretungen
  • Teamfähigkeit und Kooperationsvermögen

 

 

 

Schulkultur

In der Schule und im Unterricht vertreten und praktizieren Lehrerinnen und Lehrer wesentliche Elemente einer demokratischen Schulkultur

  • Partnerschaft
  • Verstehen und Verständnis
  • Kommunikation
  • Einsatzbereitschaft
  • Gerechtigkeit
  • Verlässlichkeit
  • Beachtung von Regeln und Absprachen
  • Achtung der Einzigartigkeit jeden Kindes
  • Akzeptanz kultureller Vielfalt

 

 

2.7  Qualitätsindikatoren

 

Auftrag

  • Die Grundschule ist eine Schule für alle Kinder

Sie respektiert die Individualität jedes Kindes und ist um die Entfaltung der körperlichen und geistigen Kräfte jedes Einzelnen bemüht.

 

■  Die Grundschule ist eine Schule des Lernens

Sie lehrt das Lernen, vermittelt Lernwegeerfahrung und vermittelt ausbaufähige Basiselemente für lebenslanges Lernen.

 

■  Die Grundschule ist eine Schule sozialen Lernens

Sie setzt Kinder zueinander in Beziehung, ermöglicht Gruppenerfahrung, vermeidet Konkurrenzdruck und Sozialängste.

 

■  Die Grundschule ist eine Schule der Selbsterfahrung

Sie ermutigt zur Leistung, verschafft Selbstvertrauen, ermöglicht Selbststeuerung und Eigenverantwor- tung.

 

■  Die Grundschule ist eine offene Schule

Sie verwendet Formen eines altersstufen- und klassenübergreifenden Projektlernens, öffnet sich für Ge- meinde und Region, nutzt außerschulische Lern- und Erfahrungsorte sowie digitale Medien.

 

■  Die Grundschule ist eine erziehende Schule

Sie bejaht die Werte einer demokratischen Gesellschaft in ihrem notwendigen Spannungsverhältnis von Freiheit und Ordnung. Sie leitet z. B. zum gewaltfreien Umgang mit Konflikten an.

 

■  Die Grundschule vermittelt und erhält die Bildungs- und Lebenschancen jedes Kindes

Sie achtet die Kindheit als „gelebte, unwiederbringliche Menschenzeit” und vermittelt zugleich Einstel- lungen, Arbeitsformen und Inhalte, die für den weiteren Lebens- und Lernweg von hoher Zukunftsbe- deutung sind. Sie ermöglicht den verantwortungsvollen, angemessenen und sachgerechten Umgang mit digitalen Medien.

 

 

 

Innere Entwicklung

■  Die Grundschule ist eine lernende Schule

Sie setzt sich mit ihren Arbeitsständen kritisch – reflexiv auseinander, entwickelt Zielperspektiven, Hand- lungspläne und Evaluationsformen für ihre organisatorische, pädagogische und fachliche Weiterent- wicklung.

 

■  Die Grundschule arbeitet in Teamstrukturen

Sie überwindet das Nebeneinander des Unterrichts in Einzelklassen durch klassenübergreifende Absprachen hinsichtlich der gemeinsamen Arbeitsperspektiven und der Schul- und Unterrichtsqualität. In diese Klärungs- und Abstimmungsprozesse sind Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer, pädagogische Fachkräfte und orga-nisatorischtechnische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbezogen.

 

■  Die Grundschule ist eine kooperierende Schule

Sie arbeitet mit Eltern, Kindertagesstätten, anderen Grundschulen in der Region, weiterführenden Schulen, Schulaufsicht, Schulträgern, pädagogischen Serviceeinrichtungen, den Trägern außerschulischer Bildungs- einrichtungen und Lernorten so zusammen, dass eine intensive Nutzung aller vorhandenen Ressourcen zur Qualitätsentwicklung von Schule und Unterricht möglich wird.

 

■  Die Grundschule ist eine integrierende Schule

Gemeinschaftlich entwickelte Förderpläne schaffen – unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben – die pädagogischen, personellen und organisatorischen Voraussetzungen zur kompetenten Förderung aller Kinder unter Beachtung der individuellen Lern- und Arbeitsvoraussetzungen – auch den besonderen Schwierigkeiten des einzelnen Kindes in seiner konkreten Situation.

 

■  Die Grundschule entwickelt die im Kollegium vorhandenen personalen, sozialen und fachlichen Kompetenzen

Durch planvolles Nutzen von Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung, der Beratung und der (kollegi- alen) Supervision verschafft sie sich die zur Förderung aller Kinder erforderliche Professionalität.

 

■  Die Grundschule entwickelt verlässliche Kommunikations- und Arbeitsstrukturen

Gemeinsam entwickelte Arbeitsstandards und ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch in gesicherten Gesprächsformen verhindern die „Vereinzelung der Lehrerin/des Lehrers in seiner Klasse”, ermöglichen soziale Rückbindung und sichern die „Corporate Identity” der Schule.

 

  • Die Grundschule entwickelt und garantiert verbindliche Qualitätsstandards für ihre Lernangebote Qualitätssicherung ist nicht nur Aufgabe der einzelnen Lehrerin/des einzelnen Lehrers; durch beständige Evaluation gelingt es, die Wirksamkeit eines am Kind orientierten Lernangebotes zu sichern. Auch schul- übergreifende Vergleichsuntersuchungen können dazu genutzt werden, die Qualität von Schule und Unterricht zu

 

 

 

Der Unterricht

■  Die Grundschule erhält die Freude und Aufgeschlossenheit der Kinder

Sie greift die Neugierde der Kinder auf, entwickelt ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und macht die Freude erfahrbar, die durch Wissen und Lernerfolg entsteht.

 

■  Grundschulunterricht geht vom Lernenden und seiner Umwelt aus

Bei der Auswahl des Unterrichtsgegenstandes berücksichtigt die Lehrkraft nicht nur die Sache, sondern auch die individuellen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler. Dabei stellt sie das „Lernen zu lernen“ in den Mittelpunkt des unterrichtlichen Handelns. Die Lehrkraft gibt Ritualen einen festen Platz im schulischen Alltag und rhythmisiert den Wechsel von Anspannungs- und Entspannungsphasen kindgerecht.

 

■  Der Unterricht der Grundschule versteht Unterricht als offenen Prozess

Der Unterricht regt zu verschiedenen Denkweisen an und lässt die Kinder auf individuellen Wegen ler- nen. Er setzt durch die Vielfalt der Unterrichtsmethodik eine Vielfalt von Lernaktivitäten in Gang, die ein Lernen in unterschiedlichen Formen und auf unterschiedlichen Niveaus ermöglichen (ganzheitliches, entde-ckendes, problemorientiertes, situatives, simulatives Lernen). Dabei werden auch die vielfältigen Möglichkeiten gemeinsamen Arbeitens erfahren, erprobt und genutzt.

 

■  Lernen in der Grundschule erfolgt durch differenzierte Lernangebote

Da die Schülerinnen und Schüler über unterschiedliche Leistungsstände und Fähigkeiten verfügen, müs- sen Kinder auf individuellen Wegen lernen. Dabei wird die aktive Rolle der Lernenden unterstützt durch beobachtendes, begleitendes und beratendes Handeln der Lehrkraft.

 

 

 

 

3.                  TEILRAHMENPLÄNE

 

 

Der Rahmenplan Grundschule umfasst die allgemeine Grundlegung und die Teilrahmenpläne für die Fächer und Lernbereiche der Grundschule. Die Teilrahmenpläne liegen vor für:

 

  • Katholische Religion
  • Evangelische Religion
  • Ethik
  • Deutsch
  • Mathematik
  • Sachunterricht
  • Musik
  • Sport
  • Kunst (Bildende Kunst, Textiles Gestalten, Werken (BTW))
  • Fremdsprache

 

Darüber hinaus stehen für den Herkunftssprachenunterricht und für Deutsch als Zweitsprache eigene schul- artübergreifende Rahmenpläne zur Verfügung.